Ich war jetzt lange abgelenkt von diesem C-Unsinn. So blieb es ziemlich still hier auf dieser Seite. Aber ich war keinesfalls untätig. Im Gegenteil, ich war sehr aktiv. Nur um das Büchermachen herum …. Nun, bin ich wieder da mit einem neuen kleinen Büchlein, das ich zusammen mit den Kindern von der Akademie (einer alternativen Schule) von Allianz Erde/Wenea gemacht habe, mit den Bildern der Schüler. Ich bin dort Lernbegleiterin und das macht große Freude. Dort lernen die Kinder frei und es ist dort ganz anders als zu meinen Zeiten und auch in der Maskenzeit, war es da anders. Die Arbeit dort macht mir viel Freude und dort sind auch meine Geschichten sehr willkommen. Das erfreut mein Schreibherz und man kann seinen Beitrag leisten, diese Welt besser, schöner, menschlicher zu gestalten. Das sind die wichtigsten Neuigkeiten derzeit – für mich.
Das Bild? Nun, es drückt genau mein derzeitiges Gefühl aus: Ich sage NO zur alten, zerstörerischen, unmenschlichen Welt – und kümmere mich jetzt seit drei Jahren nicht mehr um sie. Wen es interessiert wo ich jetzt seit mehr als 2 Jahren jetzt mich engagiere für die hoffentlich bessere, neue Welt hier der Link: https://www.alliance-earth.com/
PS.: Sogar manche Videos auf den Web-Seiten werden jetzt zensiert – trotzdem leitet das Gesperrte hier auf dieser Seite weiter nach Youtube, vorausgesetzt man hat eingangs zugestimmt und ratet mal was das für ein Video ist – „Nein, meine Söhne geb ich nicht“ von Reinhard Mey und Freunde. (Hier der Link dazu www.youtube.com/watch?v=1q-Ga3myTP4) Iss schon irre oder? Ja wir werden gegängelt überall.
Unglaublich wie die Zeit vergeht. Das letzte Jahr habe ich viel recherchiert, mich weiterentwickelt und viel geschrieben. Allerdings viele Monate lang keine Geschichten, sondern bei telegram und ab und zu in meinem vernach-lässigtem Blog. Nachdem ich 2020 durch lookdowns, Aussperrungen (z.Bsp. in der Akademie für Ältere) fast alle meine Bekannten verloren habe und schon dachte ich vereinsame jetzt... tat sich plötzlich eine sich stetig erweiternde Gruppe auf, mit der ich großen Gleich-klang empfand und wo ein unängstliches, menschlich freundliches Klima herrscht. Diese Gruppe mit seinen wohltuenden Menschen besteht bis heute und bereitet mir viel Freude und schenkt mir Erweiterungen meiner selbst auf vielen Ebenen. Trotz der üblen Zeiten bin ich voll Zuversicht und habe sehr viel gelernt. Seit 2 Monaten hat mich die Schreiblust wieder gepackt und bald werden hier wieder neue Werke erscheinen, an denen ich derzeit arbeite.
Corona-Zeiten
Diese neuen Zeiten benötigen neues Denken - mein neues Denken. Und das ist gelungen, ich habe nach der Erholung meiner Schrecken im März 2020, mein Weltbild total verändern müssen. Das war nicht leicht - nein, das war Schwerarbeit. Aber ich habe viel gelernt. Allerdings ist das Geschichtenschreiben ein wenig auf der Strecke geblieben. Es gab ja soviel zu lesen und zu recherchieren. Sehr sehr nötig! Und natürlich haben auch Lesungen nicht mehr stattgefunden, die Akademie war zu, man durfte sich nicht mehr versammeln. Aber die Vielfalt meines Inneren war nicht zu. Sie wurde sogar noch angeregt durch all die neuen Sichtweisen und das Schauen nach Innen, und Spüren bereicherte mich nun auf völlig andere Weise. Es gibt nun mal nichts was nur schlecht ist oder nur gut.
Das Schild mit dem Spruch, war mein treuer Begleiter auf den Demos für die Grund-rechte, für die Rechte der Kinder, gegen die Masken, gegen die Gesundheitsdiktatur...
Heute geschrieben am 26. August 2021. Beim nächsten Mal berichte ich wieder von der Neuen Zeit, die mit Sicherheit anders wird, als sie von diesen Eliten geplant war.
Die Rosenriechende ...
... nannte ich das Bild. Das bin ich 2019 auf der BUGA (Bundesgartenschau), ich konnte mich nicht sattriechen bei der ganzen Auswahl von Gerüchen. Das ganze Jahr war so voll mit Ereignissen, dass ich nicht dazu kam, eine neue Lesung zu organisieren und ich nahm mir das für das Jahr 2020 vor. Nun hat mir Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht. Aber es sollte vielleicht so sein, denn inzwischen schreibe ich weniger - lebe mehr. Alles hat seine Zeit! Aber ich plane jetzt schon einige Zeit ein neues Buch - mit neuen Themen - es ist nur noch nicht ausgereift, aber mit Sicherheit sind es wieder Kurzgeschichten und Erzählungen, die darin zu finden sind. Bis dann!
Lesung
Kurze Geschichten zum Mitfühlen und Nachdenken
von Melina Barbara Hilger
Am Mittwoch, 21. Februar 2018 um 15:40 Uhr findet wieder eine Autorenlesung in der Akademie für Ältere (Bergheimerstr. 76, Raum E06) statt.
Jedoch ist sie nicht nur für Ältere gedacht - auch jüngere Interessierte sind ganz herzlich eingeladen.
Die Autorin Melina Barbara Hilger schreibt Kurzgeschichten in einer sehr bilderreichen Sprache.
Meist geht es darin um Mitgefühl, denn das hat diese Welt wahrhaftig nötig. Die kleinen Geschichten regen in vielfältiger Weise an und gehen in Resonanz mit eigenen inneren Bildern.
Lassen Sie sich ein - und Sie werden es fühlen: Ihre Haare werden sich vielleicht aufstellen, oder es wird Ihnen vielleicht wohlig den Rücken hinab rieseln. Vielleicht bekommen Sie wässrige Augen aus Betroffenheit oder Mitgefühl. Möglicherweise lachen Sie auch hell heraus. Auf jeden Fall werden Sie etwas fühlen, sobald Sie in die Geschichten eintauchen.
Auch diesmal wird Vera Würmell in den Pausen - zwischen den Geschichten - uns wieder mit ihrer Gitarre und ihrer Stimme musikalisch begleiten.
Ebenso wird auch wieder, wie in der letzten Lesung Zeit und Raum sein, ums ich über die angestoßenen Inhalte auszutauschen.
Ich freu mich auf Sie!
Lesung
Kurze Geschichten zum Mitfühlen und Nachdenken
von Melina Barbara Hilger
Am Mittwoch, 12. März 2019 um 15:40 Uhr findet wieder eine Autorenlesung in der Akademie für Ältere (Bergheimerstr. 76, Wie immefr im Raum E06) statt.
Jedoch ist sie nicht nur für Ältere gedacht - auch jüngere Interessierte sind ganz herzlich eingeladen.
Die Autorin Melina Barbara Hilger schreibt Kurzgeschichten in einer sehr bilderreichen Sprache.
Meist geht es darin um Mitgefühl, denn das hat diese Welt wahrhaftig nötig. Die kleinen Geschichten regen in vielfältiger Weise an und gehen in Resonanz mit eigenen inneren Bildern.
Lassen Sie sich ein - und Sie werden es fühlen: Ihre Haare werden sich vielleicht aufstellen, oder es wird Ihnen vielleicht wohlig den Rücken hinab rieseln. Vielleicht bekommen Sie wässrige Augen aus Betroffenheit oder Mitgefühl. Möglicherweise lachen Sie auch hell heraus. Auf jeden Fall werden Sie etwas fühlen, sobald Sie in die Geschichten eintauchen.
Auch diesmal wird Vera Würmell in den Pausen - zwischen den Geschichten - uns wieder mit ihrer Gitarre und ihrer Stimme musikalisch begleiten.
Ebenso wird auch wieder, wie in der letzten Lesung Zeit und Raum sein, ums ich über die angestoßenen Inhalte auszutauschen.
Ich freu mich auf Sie!
Lesung
Kurze Geschichten zum Mitfühlen und Nachdenken
von Melina Barbara Hilger
Am Mittwoch, 21. Februar 2018 um 15:40 Uhr findet wieder eine Autorenlesung in der Akademie für Ältere (Bergheimerstr. 76, Raum E06) statt.
Jedoch ist sie nicht nur für Ältere gedacht - auch jüngere Interessierte sind ganz herzlich eingeladen.
Die Autorin Melina Barbara Hilger schreibt Kurzgeschichten in einer sehr bilderreichen Sprache.
Meist geht es darin um Mitgefühl, denn das hat diese Welt wahrhaftig nötig. Die kleinen Geschichten regen in vielfältiger Weise an und gehen in Resonanz mit eigenen inneren Bildern.
Lassen Sie sich ein - und Sie werden es fühlen: Ihre Haare werden sich vielleicht aufstellen, oder es wird Ihnen vielleicht wohlig den Rücken hinab rieseln. Vielleicht bekommen Sie wässrige Augen aus Betroffenheit oder Mitgefühl. Möglicherweise lachen Sie auch hell heraus. Auf jeden Fall werden Sie etwas fühlen, sobald Sie in die Geschichten eintauchen.
Auch diesmal wird Vera Würmell in den Pausen - zwischen den Geschichten - uns wieder mit ihrer Gitarre und ihrer Stimme musikalisch begleiten.
Ebenso wird auch wieder, wie in der letzten Lesung Zeit und Raum sein, ums ich über die angestoßenen Inhalte auszutauschen.
Ich freu mich auf Sie!
Jetzt wird es aber wieder einmal Zeit, dass ich hier etwas Neues reinschreibe.
So vieles ist passiert. Wie Ihr sehen könnt habe ich einige kleine e-books veröffentlicht. Sie bestehen manchmal nur aus einer Erzählung oder zwei, manchmal auch 3 Kurzgeschichten, deshalb auch nur für 99 Cent. Es sind Geschichten für zwischendurch, sowohl für Kinder als auch für die Großen.
Das Kinderbuch hat sich sozusagen vermehrt und ist erweitert und besteht nun aus 2 Bänden.
Der Sommer hat sich nun aus dem Staub gemacht und die dunkle Jahreszeit hat mich wieder animiert, Buntes per Geschichten zu schaffen und Menschen damit zu erfreuen.
So werde ich im Februar wieder eine Lesung in der Akademie für Ältere halten und werde rechtzeitig hier Bescheid geben.
Ansonsten versuche ich den Spagat zu gut zu leben, den mir meine Ehrenämter und das Leben samt meiner vielfältigen Interessen so bietet.
Mano, wie die Zeit vergeht. Sommer!
Die Lesung war echt spitze, trotz schönen Wetters viele aufmerksame Besucher. Labe mich immer noch an der Erinnerung. Das schönste Kompliment, das ich bekam:
"Es war eine so liebevolle Atmosphäre!"
Jetzt, bin ich schon wieder daran (sofern mir mit dem Garten und den vielen anderen Interessen Zeit bleibt) neue Geschichten in eBooks Versionen zu veröffentlichen. Geschichten, die schon lange auf Veröffentlichung warten.
Es geht weiter, immer weiter mit dem Geschichtenschreiben - solange ich noch lebe, solange werde ich noch schreiben. "Ich schreibe - also lebe ich"!
Es ist Frühling!
Die Katzen wachen auf und ich auch.
Endlich und es wird Zeit, dass ich wieder Lesungen halte. Die nächste Lesung ist am 17. Mai 2017, und zwar um 16.30 Uhr in der Akademie für Ältere.
Diesmal ist das Thema: Metapher- und Impulsgeschichten: unter dem Stichwort: Autorenlesung.
Lesung
„Metapher- und Impulsgeschichten“
Am Mittwoch,17. Mai 2017 um 15.30 Uhr findet wieder eine Autorenlesung in der Akademie statt.
Diesmal liest Ihnen Frau Barbara Melina Hilger aus einem ihrer Bücher vor:
"Die Angst des Apfels vor dem Fall: Metapher- und Impulsgeschichten".
Ungewöhnliche Perspektiven und überraschende Lösungen zeichnen diese sehr unterschiedlichen, facettenreichen Erzählungen aus, die mit feinem Beobachtungsvermögen, mit Herzenswärme, Ernsthaftigkeit und immer auch wieder mit Humor geschrieben sind. Sie berühren, machen nachdenklich, rütteln auf und lassen oft auch noch eine andere, mystische und weisere Wirklichkeit durchscheinen. Sie wirken nicht zuletzt mit der Kraft von Metaphern. Kernthema ist das Fühlen, das Sich-einfühlen – (wie in allen Geschichten von Frau Hilger), und eben auch das in dieser Welt so notwendige, verbindende Mitgefühl mit allem, was ist.
Ich wünsche Ihnen viel Freude und neue Erfahrungen mit diesen Geschichten.
Zwischen den einzelnen Geschichten wird sie Frau Vera Würmell mit Gitarrenspiel begleiten.
Gerne können auch Eindrücke und Gedanken über die Inhalte ausgetauscht werden.
Lesung
am 17. März 2016
Im Seniorenzentrum HD-Bergheim werde ich nun wieder eine Lesung halten. Links steht der Text dazu.
Aber natürlich können da auch junge oder jüngere interessierte Hörer dazukommen.
Meine Geschichten sind für jedes Alter (von 12 bis 112) geeignet, man braucht dazu nur Ohren und eine offene Seele.
Kirchstr. 16 (geht von der Bergheimer Straße ab und ist ganz in der Nähe von der Volkshochschule).
Ich freue mich, Sie zu sehen!
Die Lesung am 17.3.16 im Senioren-Zentrum hat mir viel Freude gemacht. Trotz des schönen Wetters waren doch einige Interessierte gekommen. Wie immer machte es mir große Freude die Reaktionen auf meine Geschichten mitzubekommen. Die Gespräche nach den jeweiligen Kurzgeschichten waren sehr interessant und lebhaft. Offensichtlich war die Auswahl richtig gewesen.
Ganze zweieinhalb Stunden ging die Lesung, mit Diskussion und Musik. Die Zeit schien wie im Fluge zu vergehen.
Das dortige Publikum war sehr aufmerksam und ich glaube meine Geschichten haben sie in der Tiefe erreicht.
Die musikalische Begleitung von Vera und Rose war ein großartiges Zubrot. Am Schlusslied beteiligten sich die Zuhören mit Summen und Mitsingen. Das Lied: "Ein schöner Tag" kannten die meisten offensichtlich. Es war für uns alle ein schöner Tag!
Fast ist der Winter vorbei - wir freuen uns auf den Frühling, die Sonne, den Garten und lange Spaziergänge.
Nun, sind die meisten der seit 6 Jahren geschriebenen Geschichten in den Büchern zu finden. Das nächste Buch ist bereits auf dem Weg.
Es ist ein Buch über eine Frau, die meine Halb-Schwester ist und die ich bis zu meinem 25. Lebensjahr nicht kannte, nicht einmal wusste, dass es sie gibt.
Und diese Geschichten entstanden in der Begegnung mit ihr und all den Schrecklichkeiten, die sie in jungen Jahren erlebt hatte. Es sind Rückblickmomentaufnahmen, die beim Kennenlernen so von mir reflektiert wurden.
Diese Begegnung hat mich tief bewegt und nachhaltig beeinflusst.
Hier wäre ich jetzt gern wieder ... würde schöne, spannende Geschichten
schreiben ... Mit diesem Ausblick würden es wundervolle Geschichten werden ...
Aber noch haben wir Dezember :(
Bild oben: Andalusien - aufgenommen im Urlaub April 2013.
Frankfurter Buchmesse 2015
Das war wirklich sehr beeindruckend. Wir waren noch nie auf einer Buchmesse und nun steht da sogar mein eigenes Buch da im Rondell am BOD-Verlagsstand. Ein bisschen stolz ist man da schon.
Es wird einem ganz schwindelig vor den Massen an Büchern und Ständen. Ein Postkartenstand mit hunderten Karikatur- und Comic-Karten hat mich für mehr als eine Stunde in Bann gezogen.
Die Kalender-"Straße" mit unglaublich vielen farbenfrohen und mit Weisheit-Sprüchen bedruckten Seiten von wundervollen Fotografien hat mich richtig geflasht.
Andere Autoren kennenzulernen war ein schönes Erlebnis.
Auf diesem Fest waren wir und es war ein unglaubliches Erlebnis.
Am 25. September sind wir von Märchenzelt zu Märchenzelt gegangen und lauschten den Erzählern - atemlos.
Es hat mich so sehr begeistert, dass ich mich entschlossen habe beim nächsten Erzählfest teilzunehmen - mit meinen eigenen Metapher-Geschichten.
Das wird toll!
Aber leider ist das nur alle zwei Jahre.
Frau Ella und die Weihnachtszeit
Eine etwas andere Weihnachtsgeschichte
Heute sah Ella wieder eine junge Frau, die gerade die öffentlichen Mülleimer auf dem Marktplatz nach Dosen und Flaschen durchsuchte. Das war ungewöhnlich meist waren es junge Männer, Obdachlose und ältere Frauen, die sich auf diese Weise etwas Kleingeld verdienen wollten, um sich über Wasser zu halten.
Ella beobachtete auch schon länger, dass sich im Häuschen an der Bushaltestelle auch immer mehr Männer versammelten, die offensichtlich obdachlos waren.
Ella betrachtete die Weihnachtsdekoration in den Schaufenstern und an den Kaufhauswänden. Ein Lichtermeer voll glitzernder, bunter Lichter. Der Weihnachtsmarkt hatte bereits seine Häuschen mit Leckereien, die sogenannte Fressmeile aufgebaut und aufdringliche Weihnachtsmusik tönte bis zu ihr herüber, wo sie auf den Bus wartete. Die Buslinie 62 ließ heute auf sich warten und Frau Ella in ihrem warmen Mantel, den sie zum Glück heute schon aus dem Schrank geräumt hatte, fror deshalb nicht und sie war dank-bar, denn der Wind aus dem Norden blies ihr ziemlich heftig ins Gesicht. Sie lief auf dem Gehweg hin und her, denn in ihren, noch nicht wintermäßigen Absatzschuhen wurde ihr allmählich kalt.
Wieder schaute sie verstohlen zu dem Häuschen an der Haltestelle und nahm wahr, dass einige der dort sitzenden Männern mit ihren Flaschen in der Hand keinesfalls gut gegen Wind und Kälte ausgestattet waren. Mit dem Alkohol versuchten sie sich offensichtlich von innen her zu wärmen. Wieder glitt ihr Blick zum Weihnachtsmarkt und den hellerleuchteten Schaufenstern des nahen Kaufhauses und spürte fast körperlich schmerzhaft die Diskrepanz zwischen den beiden Welten.
Sie fühlte sich beinahe schuldig, und war sie es nicht auch irgendwie? Sie war schließlich auch eine Frau, die das Wahlrecht hatte. Aber ihr war schon allmählich die Lust vergangen überhaupt noch wählen zu gehen, denn die jeweiligen Wahlredner erfüllten eigentlich nie das, was sie an Wahlversprechen abgaben, besonders dann nicht, wenn sie schließlich an die Macht kamen.
Da erblickte sie interessiert ein reges Treiben hinter den Weihnachtsmarkthäuschen. Einige Menschen bauten einen länglichen Tisch auf, bestückten ihn mit Heften und Blättern, spannten ein Banner aus Stoff auf, deren Aufschrift sie von ihrem Platz aus nicht lesen konnte. Sie sah wie eine Frau mit Gitarre und eine andere mit einer Flöte sich vor dem Banner aufbauten und ein Mann stand mit einem Mikrofon da und sprach hinein.
Zu weit weg stand sie, um das Gesprochene deutlich zu verstehen, aber sie hörte Worte wie Flüchtlinge, Armut, Mindestlohn ... Dann fingen die beiden Frauen an zu musizieren, und die eine sang ein Weihnachtslied und sie konnte genau hören, dass es zwar die bekannte Melodie war, auf die die Frau mit glockenheller Stimme allerdings einen ganz anderen Text dazu sang.
Nun war Frau Ella wirklich neugierig geworden und verließ die Haltestelle um etwas mehr von dem Inhalt des „etwas anderen Weihnachtsliedes“ mitzubekommen.
Zu der Melodie „Kommet ihr Hirten“ hörte sie folgende Strophen:
Kommet ihr Bürger, ihr Männer und Frau'n
Kommet das garstige Hartz 4 anzuschau`n.
Es wird erkoren, das Volk zu schoren,
für kleine Kreise in verlogener Weise.
Fürchtet Euch wohl.
Kommet ihr Bürger, ihr Männer und Frau'n.
Kommet ihre Ziele genau anzuschau'n.
Furcht soll vermeiden, dass wir vertreiben
Ausbeuter, Bankster, Kriegsgewinnler, Henker
Fürchtet Euch wohl.
Kommet ihr Bürger, ihr Männer und Frau'n.
Kommet solidarisch und mutig uns zu trau'n.
Zu entlarven die Lügen, wenn sie uns betrügen.
Laßt uns nicht entzweien, schließet die Reihen.
Fürchtet Euch nicht!
Ella ließ sich eine Tasse Tee an diesem Stand geben; inzwischen war ihr wirklich ziemlich kalt geworden, und sie warf einen kleinen Geldschein als Spende in die Büchse.
Aufmerksam las sie die Schriften auf dem länglichen Tisch und setzte auf die Unterschriftenliste für die Genehmigung eines Metropoltickets für die Hartz 4 Empfänger, Niedriglöhner und Menschen mit geringer Rente, ihren Namen darunter.
Sie fand auch, dass die Bahn- und Bustickets teuer waren und die Menschen mit geringem Einkommen wohl eher auf Fahrten verzichten mussten um zu sparen, was natürlich auch die Konsequenz hatte, dass ihr Leben dadurch weiter eingeschränkt wurde.
Inzwischen sprach der Mann am Mikrofon von der Armut in diesem Land.
Danach stimmten die beiden Frauen wieder zwei weitere Weihnachtslieder an:
Es ist ein Lüg entsprungen aus einer Wurzel hart.
Wie uns schon Marx gesungen, gewinnen die einen Macht.
Stille Nacht, traurige Nacht
Überfluss unter manchem Dach
Wohlstand und Luxus als Recht betracht'
Arme, Ausgegrenzte als faul verlacht.
Ausgeblendet – wie bequem
das Profit und Ausbeutersystem.
Stille Nacht, traurige Nacht,
hast du Brot mitgebracht,
fragen griechische Kinderlein -
seufzend spricht der Vater: "Nein
Bin ich doch arbeitslos -
Dank Troika arbeitslos.“
Es folgten noch viele Strophen und derartige Weihnachtslieder.
Schließlich saß sie dann verspätet im Bus – sehr nachdenklich und fast ein wenig beschämt.
Eigentlich wollte sie noch am großen Kaufhaus aussteigen und sich nach Weihnachtsgeschenken für ihren Mann und die Enkelkinder umschauen, ließ es aber, weil ihr Herz sich ganz schwer anfühlte. Sie beobachtete die Mitfahrer im Bus, die vollbepackt mit Plastiktüten mit ihr fuhren und sie dachte an ihre Enkelkinder und fragte sich, in welcher ungerechten Welt sie heranwachsen würden und sie beschloss ihnen statt vieler Geschenke unter den Weihnachtsbaum – lieber das Buch zu legen, das sie vor kurzem beeindruckt hatte. Es war ein Kinderbuch zum Thema "Die Werte in unserer Gesellschaft", ein Mitgefühl- und Einfühlbuch, ein Buch das sehr kindgerecht aufbereitet war und sich dafür eignete über wichtige Themen mit Kindern ins Gespräch zu kommen. Das würde sie gemeinsam mit ihren Enkelkindern lesen und mit ihnen über die Inhalte reden.